feminin ‘die Göttin Andra’.
Erste Göttin und Erschafferin der Welt, daher ihr Beiname Mutter von allem was ist. Eng mit ihrer Schöpfungsgeschichte verknüpft ist auch die Entstehung des Feuers, zunächst in Form von Licht, das aufgrund der Einwirkung von Faowgh, der Urschlange, die Gestalt züngelnder Flammen annahm. Die Vandrimar nehmen auf dieses später durch Faghnar verschmiedete und an die Menschen weitergegebene Urfeuer oft unter der Bezeichnung Andrynemas Licht Bezug.
von Ardi Dherunai ‚Land des Sommers‘; auch die Dhirunischen Felder.
Anderwelt, in welcher die Zeit einen gegenüber der „hiesigen“ Welt stark verzögerten Verlauf nimmt. Ardhirunai ist das legendäre Rückzugsgebiet der Laeghtrimar, eines von den Vandrimar nach langen und blutigen Auseinandersetzungen besiegten Volks. Der Zugang bleibt durch Faowgh versperrt, den Hüter des einst von Faghnar geraubten Feuers.
maskulin; vgl. laeghtrisch Barranduri.
Derjenige der drei vandrischen Ströme, an dessen Mittel- bis Unterlauf der Stamm der Khyltrim sein Siedlungsgebiet etabliert hat. Das Quellgebiet liegt unweit der Quelle des Bréadynn, im Gegensatz zu jenem verläuft er jedoch insgesamt in nördlicher statt in südlicher Richtung. An seiner Hauptbiegung (dem „Knie des Bhréandyr“) liegt Kadhlynaegh, die khyltrische Hauptstadt.
männlicher Eigenname.
Feuergott, letzter noch auf der Erde wandelnder Gott und mithin der einzige, der sich um die Geschicke der Menschen kümmert. Zweimal verhalf er seinen Schützlingen zum Erhalt des Feuers: zuerst nach der von Dhwyrd geschickten Großen Flut, als er ihnen beibrachte, es durch Anbohren eines Aststücks mit einem zugespitzten Holzstäbchen wieder zu entzünden, und ein weiteres Mal nach Haeldwyrs Machtübernahme und dem damit einhergehenden Ende von Ghléans Zeitalter; bei dem hierfür notwendigen Raub des Urfeuers von Faowgh, der Geflügelten Schlange, zog er sich eine entstellende Verletzung am linken Auge zu. In vandrischer Sprache ist er auch unter den Namen Rymiagh ‚Wanderer‘ und Rakhmyr ‚Feuerdieb‘ bekannt.
männlicher Eigenname.
Aus dem Unendlichen Meer geborene Urschlange, die erheblichen Anteil an der Entstehung des Feuers hatte und später, in mittlerweile geflügelter Gestalt, zu dessen Hüter wurde. Faowgh ist der Erzrivale von Faghnar, der sich mittels einer List dieses Urfeuers bemächtigte, um den Menschen aus einer Notlage zu helfen.
feminin ‚Mond‘ bzw. Eigenname der Mondgöttin.
Ghléans Zeitalter, als der Mond das einzige Gestirn am Himmel war, ist den Menschen bis auf den heutigen Tag als paradiesischer Urzustand in Erinnerung. Die Laeghtrimar, die keinen Anteil an dem von Faghnar geraubten Urfeuer hatten, verehrten die Mondgöttin unter dem Namen Sílria noch lange nach der Machtübernahme durch den Sonnengott.
maskulin ‚Sonne‘ bzw. Eigenname des Sonnengottes.
Mit der gewaltsamen Entmachtung Ghléans durch Haeldwyr ging die legendär glückliche Ära der Mondgöttin zu Ende, und ausgehend von einer äußerst harschen Kältezeit nahm ein bis heute andauernder Wechsel aufeinanderfolgender Jahreszeiten seinen Beginn. Die Laeghtrimar nannten den Sonnengott Arsaq, und im Gegensatz zu seinem hohen Rang im vandrischen Pantheon galt er ihnen als Verräter.
maskulin; ursprünglich ein Beiname ‚Sohn des Imyr‘, hier als Eigenname verselbständigt.
Einer der berühmtesten vandrischen Waffenschmiede. Wenngleich bereits sein Vater Imyr wie auch sein Großvater Ainar diesen Beruf ausübten, ging Irmwyn bei Vaelundar in die Lehre, dem unbestrittenen Großmeister der Schmiedekunst unter allen vandrischen Völkern.
Plural, etwa ‚Kinder des Wolfs; wolfähnliche Menschen‘, von leagh, ‚Wolf‘ und -mar, etwa ‚von solcher Art‘ bzw ‚Abkömmling‘ (veraltet); Singular Laeghmar.
Die zahlreichen Stämme, die bis zur vandrischen Landnahme im Einzugsgebiet der Flüsse Dunivar, Bhréandyr und Bréadynn lebten, wurden von den Eroberern aufgrund ihrer kulturellen Andersartigkeit herablassend mit Wölfen verglichen: ihren Lebensunterhalt bestritten sie hauptsächlich aus der Jagd, Ackerbau und Viehzucht waren ihnen unbekannt, Metallschmelze allenfalls eine Ausnahmeerscheinung. War der Kontakt zwischen beiden Völkern bald von blutigen Auseinandersetzungen geprägt, kam es doch auch zu Annäherungen, in deren Verlauf sich einzelne Stämme wie die Besilturaqain den Vandrimar anzugleichen begannen, etwa durch den Anbau von Nutzpflanzen. Einer der ersten Schritte war jedoch das Halten von Pferden als Reittieren, worauf sie die Vandrimar nicht mehr wie bisher als Esaldoqain ‚Pferdemenschen‘ bezeichneten, sondern als Asgiraqain ‚Leuchtende‘, dies in Anlehnung an das in der Sonne glänzende Eisen, dessen Gebrauch sie auch weiterhin ablehnten.
maskulin ‚Großkönig‘, von magh ‚groß; ehrfurchtgebietend‘ und raegh ‚König; Herrscher‘.
Ursprünglich ging das Großkönigstum auf die Initiative Haedryc Hrodmars zurück, Streitigkeiten der vandrischen Völker untereinander mit Gewalt zu ersticken. Bereits mit dem Tod dieses ersten (khyltrischen) Großkönigs wurde die neubegründete, transversale Regierungsform wieder zunichte, und erst mit dem Vordringen kydhrischer Eindringlinge auf vandrisches Gebiet besann man sich auf wirklichen Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Mit der Ausrufung des lugdrischen Königs Yganndur als erstem Großkönig seit Haedryc und der erfolgreichen Zurückschlagung der feindlichen Angriffe wurde daraus jedoch ein militärischer Rang – der höchste im vandrischen Heer – ohne jeden politischen Machtanspruch über die jeweiligen Brudervölker.
maskulin ‚Strom; großer, bedeutender Fluß‘, von ryn ‚Fluß; Wasserlauf‘ und magh ‚groß; bedeutend‘.
Die Hervorhebung Rymnaegh kommt in vandrischer Sprache vor allem den drei wasserreichsten Flüssen ihres derzeitigen Siedlungsraums zu: dem Bhréandyr, dem Dunivar sowie dem Bréadynn. Zu- und Nebenflüssen wird hingegen oft die einfachere Bezeichnung ryn vorangestellt: Ryn Dwaownyr.
Plural ‚Andrynemas Kinder‘ bzw. ‚Volk der Göttin Andra‘; Singular Vandmar.
Das – erstmals seit den Tagen Varns des Eroberers – durch Haedryc den Grausamen unter dem stämmeübergreifenden Oberbefehl eines Großkönigs vereinte Volk der Vandrimar teilt sich in drei Völkerschaften auf: Khyltrim, Bhyandrim und Lugdhrim. So wie das Steppenvolk der Kydhrimar, deren beständig drohender Invasion sie bisher erfolgreichen Widerstand leisten, waren auch ihre Vorfahren von Osten her eingewandert. Das heute von ihnen bewohnte Gebiet haben sie in viele Generationen zurückliegenden Kämpfen von den Laeghtrimar erobert, einem seither verschwundenen (wo nicht mit den Vandrimar vermischten) Volk von Jägern und Sammlern.
Suffix ‚Sohn‘, gewöhnlich mit vorangestelltem Genitiv.
Die Nachsilbe -wyn, wie auch das gleichlautende -huin, gibt bei männlichen Namensträgern die Abstammung in meist patrilinearer Folge an. Dies geschieht vor allem in Form von Beinamen (Ylmar Burhuin ‚Ylmar Sohn des Buri‘) ist aber auch als Eigenname möglich (Aedhwyn ‚Sohn des Éadh‘). Mitunter kommt -huin die Funktion zu, die soziale Stellung des Namensträgers herauszustreichen: Hadhuin ‚Sohn einer Sklavin‘.
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